Am 24. November ist Thanksgiving in den USA und Kanada. Thanksgiving, die amerikanische Version des Erntedankfestes, wird jedes Jahr am vierten Donnerstag im November, einen Tag vor dem Black Friday, gefeiert. Beide Tage zusammen sorgen für ein traditionelles Familienwochenende und läuten den Beginn der Weihnachtseinkaufssaison ein.
Woher kommt Thanksgiving
Zur Entstehung von Thanksgiving gibt es viele Geschichten. Eine der gängigsten erzählt von den Siedlern, die 1621 bei Plymouth Rock in Massachusetts landeten. Nachdem die Vorräte der Siedler aufgebraucht waren, beschlossen die dort ansässigen Wampanoag-Indianer, den Siedlern zu helfen, teilten ihre Vorräte mit ihnen und bewahrten sie so vor dem Hungertod. Zum Dank für ihre Rettung gingen die Siedler mit den Indianern jagen und feierten mit ihnen ein dreitägiges Fest.
Dieses Fest ist geschichtlich nicht belegt, gilt jedoch für die meisten Amerikaner als Geburtsstunde von Thanksgiving.
Das erste offizielle Tanksgiving wurde von Präsident George Washington am 3. Oktober 1789 eingeführt. Präsident Abraham Lincoln erklärte im Jahre 1863 schließlich den letzten Donnerstag im November zum nationalen Thanksgiving-Feiertag.
Die meisten Amerikaner freuen sich über einen freien Tag und begehen diesen mit Familie und Freunden – allerdings sehen nicht alle US-Bürger in Thanksgiving einen Tag zum Feiern. Einige sehen in Thanksgiving ein Symbol für die Eroberung und Unterdrückung der amerikanischen Ureinwohner. Sie protestieren daher an diesem Tag für das Recht auf soziale Gleichheit und zu Ehren politisch Gefangener.
Truthähne und Wishbones
Traditionell kommen zu Tanksgiving Familie und Freunde zu einem großen Festessen zusammen um einen Tag inne zu halten und sich für das Gute im Leben zu bedanken. Das Essen besteht aus Speisen, die es bereits beim ersten Thanksgiving gegeben haben soll. Am wichtigsten ist der Roasted Turkey, ein gestopfter und gebratener Truthahn, der häufig nach einem Familienrezept über einen ganzen Tag zubereitet wird. Dazu kommen Kartoffelpüree mit Bratensoße, Süßkartoffeln, Cranberry Soße und Gemüse wie Erbsen, Mais und Kürbis. Zum Nachtisch wird Pumpkin- oder Apple Pie serviert.
Ein prächtiger Truthahn ist das Highlight eines jedes Thanksgiving-Festmahls
Das Gabelbein des Truthahns wird als „Wishbone“ (Wunschknochen) bezeichnet. Nach einem alten Brauch halten zwei Personen das Gabelbein des Festtags-Truthahns jeweils mit dem kleinen Finger fest und ziehen daran, bis es zerbricht. Wer das größere Stück behält, darf sich etwas wünschen.
Es gibt auch einen präsidialen Thanksgiving-Brauch, der von Präsident Harry S. Trumann begründet wurde: Jedes Jahr bekommt der Präsident bei der offiziellen „National Thanksgiving Turkey Presentation“ einen lebendigen Truthahn überreicht. Dieser wurde viele Jahre lang für das weihnachtliche Präsidentendinner zubereitet. John F. Kennedy soll 1963 zum ersten Mal einen Truthahn mit den Worten „Lasst ihn uns doch behalten“ begnadigt haben. George Bush Senior begnadigte seinen Truthahn 1989 dann ganz offiziell, und diese Tradition wurde bis heute auch von seinen Nachfolgern beibehalten.
Thanksgiving in Kanada
In Kanada findet Thanksgiving bereits am zweiten Montag im Oktober statt (an diesem Tag wird in den USA der Columbus-Day gefeiert). In den meisten Provinzen ist dieser Tag ein gesetzlicher Feiertag. Es gibt allerdings einige Provinzen, deren Bewohner nicht frei haben.
Der Truthahn ist auch in Kanada fester Bestandteil der Thanksgiving-Tradition. Viele Kanadier machen an diesem Tag Ihre Hütten winterfest oder unternehmen Ausflüge mit der Familie.
Thanksgiving in Deutschland
Entgegen vielen anderen Traditionen ist Thanksgiving noch nicht so richtig zu uns nach Deutschland geschwappt. Das deutsche Pendant – unser Erntedankfest – wird ebenfalls jährlich gefeiert, allerdings etwas anders als in den USA. Bei uns werden im Herbst jeden Jahres Körbe mit Früchten und Obst oder Erntekronen in die Kirchen zum Altar gebracht, um Gott für die gute Ernte zu danken. In vielen Gemeinden werden diese später in Prozessionen durch die Gemeinde getragen.
Erntedankfest in Deutschland
Nach dem Gottesdienst wird gefeiert. Das kann durchaus mit einem Festmahl sein. In manchen Gemeinden wird ausgelassen getanzt und hier und da findet sogar ein richtiger Jahrmarkt statt.
Erntedank wird in Deutschland allerdings nicht einheitlich gefeiert. Die evangelische Kirche feiert Erntedank am ersten Sonntag nach dem Michaelistag (29. September), nach katholischem Brauch findet Erntedank am ersten Sonntag im Oktober statt. Somit ist es in Deutschland von der Konfession abhängig, wann Erntedank gefeiert wird.
Frank ist für gerade Linien, klare Strukturen und mag es eher minimalistisch. Lieblingsfarbe: Alle Schattierungen von grau.