Ein großer Teil von uns geht aller Wahrscheinlichkeit nach grundsätzlich ganz gerne shoppen. Hübsche und passende Oberbekleidung ist ja auch nicht schwer zu finden. Ganz anders verhält es sich beim Thema Unterwäsche. Spitzenbesetzte Mini-Teilchen verlocken zum Kauf. In den meisten Fällen rutschen diese Kleidungsstücke jedoch in unseren Schubladen mit der Zeit ganz nach hinten und machen Platz für die allseits geliebten praktischen Baumwollschlüpfer. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass beim Kauf oftmals das Thema Passform eine untergeordnete Rolle spielt. Dabei sollte gerade Unterwäsche perfekt passen. Um hier etwas Licht ins Dunkel zu bringen, geben wir euch heute ein paar Tipps, die ihr beim Dessous-Kauf beachten solltet.
Tipp 1: Die richtige Größe ist der heilige Gral des Bh-Kaufs.
Es ist eine Tatsache, dass viele Frauen die falsche BH-Größe tragen. Es ist also allerhöchste Zeit, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen: Zur Ermittlung der Größe braucht ihr nur ein Maßband und einen Taschenrechner.
Die Ermittlung der BH-Größe erfolgt in drei Schritten.
Zuerst wird der Umfang unter der Brust gemessen, die Unterbrustweite. Diese gibt an welche BH-Weite für euch passend ist. Hierzu legt ihr das Maßband unter der Brust an und führt es um euren Oberkörper herum. Der BH sollte perfekt sitzen, jedoch auf keinen Fall einschnüren. Ist dies der Fall, drückt er sich ab, was wiederum schlecht für das Gewebe ist. Lest die Weite auf eurem Maßband ab und notiert euch die Zahl.
Zur Berechnung der BH-Größe werden im zweiten Schritt die Körbchen/Cups über die Oberbrustweite bemessen. Das Verhältnis von Unter- und Oberbrustweite bestimmt Körbchen- oder Cup-Größe. Hierzu wird der Umfang der stärksten Stelle der Brust gemessen. Legt dazu das Maßband in Höher der Brustwarzen um den Oberkörper herum. Auch hier sollte es weder zu eng noch zu locker an der Haut liegen. Die Cups sollen die Brust gut umschließen und keine Röllchen an den Achseln bilden. Auf keinen Fall sollten die Bügelenden in die Haut drücken. Die Körbchen sind zu klein wenn die Brust über die Schalen herausquillt/heraustritt und zu groß wenn zu viel Spielraum im Körbchen ist. Nun lest ihr auch diese Zahl vom Maßband ab und notiert sie euch.
Im letzten Schritt erfolgt die eigentliche Berechnung aus euren zwei notierten Maßen:
- (Unterbrustumfang in Zentimeter + 2,5) : 5 = Zahl vor dem Komma * 5 = BH-Größe
- (Oberbrustumfang – Unterbrustumfang – 11) : 2 = aufgerundete Körbchen-Größe. Das Ergebnis entspricht der Stelle des zugehörigen Buchstabens im Alphabet: 0 = AA, 1 = A, 2 = B, 3 = C, 4 = D usw.
Wichtig ist, dass ihr immer daran denkt, dass es auch hier immer Ausnahmen von der Regel gibt. Nicht alle Frauen können mit der Maßtabelle oder Formel ihre perfekte BH-Größe berechnen. Jede Frau besitzt eine individuelle Brustform (flach, breit, spitz, rund etc.) und auch die Maße unterschiedlicher Hersteller können variieren. Es sollte euch aber auf jeden Fall einen Anhaltspunkt darüber geben, welche BH-Größen von euch vorausgewählt werden können.
Tipp 2: Große oder kleine Oberweite? Auf diese Details solltet ihr achten!
Für Frauen mit größerer Oberweite empfiehlt es sich zu breiten Trägern und einem festen Stoff zu greifen. Breite Träger sind sehr wichtig, da sie der Brust Halt geben. Sie helfen auch dabei Rücken- und Kopfschmerzen, Verspannungen und Haltungsschäden zu vermeiden. Frauen mit Körbchen-Größe wie E, F oder größer können auch auf sogenannte Minimizer zurückgreifen. Diese Art von BH minimiert, wie der Name schon verrät, den Brustumfang durch eine spezielle Passform. Dieser spezielle Schnitt kann dazu führen, dass die Brust optisch bis zu 2 Körbchen-Größen verkleinert wird.
Anders als bei einer großen Brust liegt der Fokus bei einer kleineren Brust nicht auf einer guten Stützleistung. Bei einer kleineren Brust darf die Wäsche auch etwas zarter und leichter sein. Alternativ gibt es hier auch wattierte Schalen-BHs, Triangel-Modelle und Push-up-BHs für die kleine Oberweite. Ein Push-up sollte die Brüste jedoch nur leicht anheben statt alles einzuquetschen. Um noch ein wenig mehr Volumen zu zaubern, kann Frau zum Optimizer greifen. BHs mit einer solchen Stützfunktion zaubern ein wunderschönes Dekolleté.
Dasselbe gilt beim Höschen-Kauf. Auch hier sollte der Slip gut anliegen aber auf keinen Fall an den Abschlüssen einschneiden und abschnüren. Dies kann sich durch die Kleidung abzeichnen und sehr unvorteilhaft wirken. Besonders praktisch für enge Kleidung oder dünne Materialen wie Seide, Satin oder Jersey sind Tanga und nahtlose Slips oder auch Shapeware, welche zusätzlich eine formende Wirkung besitzt. Mittlerweile greifen Frauen mit einer Konfektionsgröße 36 ebenfalls immer häufiger zu Shapeware, um ihrer Figur den letzten Schliff zu verpassen.
Tipp 3: Bh-Typen – Diese Formen dürfen in keiner Garderobe fehlen!
Drei BH-Typen sollten in jedem Kleiderschrank vorzufinden sein: Der T-Shirt-BH, ein Push-up-BH sowie ein leichter Spitzen-BH. Der T-Shirt-BH sorgt dafür dass eure Oberbekleidung fließend über den BH fällt und unsichtbar unter eurer Kleidung verborgen bleibt. Außerdem gibt er eurer Brust durch die meist wattierten Cups eine natürliche und schöne Form. Ein Push-up BH hebt durch extra Schaumstoffkissen die Brust an und formt ein schönes und rundes Dekolleté. Ein Spitzen-BH setzt euer Dekolleté optimal in Szene und sorgt für einen unvergesslichen Auftritt. Mit einem solchen BH wirkt gleich alles edel und verführerisch. Ein toller Blickfang nicht nur für besondere Anlässe, auch im Alltag kann man sich damit besonders fühlen. Auch bei einem Sport BH ist die perfekte Passform besonders wichtig. Egal ob eine große oder kleine Brust, die Materialien sollten atmungsaktiv sein und die Träger sollten der sportlichen Belastung standhalten und nicht verrutschen.
Tipp 4: Für jeden Po der passende Slip
Verschieden Slip-Varianten können auch eure verschiedenen Po-Formen optimal in Szene setzen. Wichtig ist, dass es nicht zwickt und zwangt.
Bei einem quadratischen Po verläuft die Linie zwischen Hüftknochen und Oberschenkel fast gerade. Der Po ist eher flach. Hier sind Boxershorts und Unterhosen mit längerem Bein sowie Tanga oder Stringtanga empfehlenswert.
Frauen mit einem runden Po sollten Slips mit mehr Stoff am Rückteil tragen. Zu knappe und enge Höschen verrutschen und Tangas betonen zu stark das Volumen des runden Pos. Bei einem runden Po ist es ebenfalls wichtig den Slip nicht zu klein zu kaufen. Klassische Slip-Formen und formende Unterwäsche aus Mikrofasern sitzen bei runden Popos einfach am schönsten.
Wer einen V-förmigen Po besitzt – hier sind Becken und Hüfte breiter als die untere Partie des Po – sollte zu Panty-Formen, klassischen Unterhosenformen mit geradem Bein oder Taillenslips greifen. Hauptsache kein hoher Beinausschnitt, welcher die Po-backen nicht ausreichend bedeckt.
Ein birnenförmiges Gesäß beschreibt meist eine A-Form. Hier ist der untere Teil am breitesten. Die Po-Backen sind rund aber nicht breit geformt. Empfehlenswert sind hier Slips mit hochausgeschnittenem Bein. Nahtlose und elastische Tangas und Slips umschmeicheln diese Form am besten. Ein No-Go sind Panties mit engem Beinauschnitt, da diese zu sehr einschneiden.
Die beliebteste Form ist die umgedrehte-Herzform, da man hier den Po mit nahezu allen Schnitten gut in Szene setzen kann. Bei dieser Form befindet sich das größte Volumen des Gesäßes am Ende der Po-Backen. Man sollte nur darauf achten keinen Slip mit zu hohem Beinauschnitt zu tragen, da diese Po-Form schnell hängend aussehen kann.
Tipp 5: Es muss nicht immer Höschen und Bh sein!
Ein Trend in Sachen Wäsche sind Bodies oder Bralettes. Bodies werden jetzt nicht nur drunter getragen, sondern auch immer öfter als modisches Accessoire gut sichtbar unter Blazer und Co.
Bralettes sind bügellose Triangel-BHs meist aus zarter Spitze und ohne Wattierungen.
Die feine Spitze wirkt elegant und zart. Sie sehen nicht nur hervorragend aus, sondern sind zu dem noch himmlisch bequem. Gerne dürfen diese BHs auch unter einem Shirt hervorschauen.
Zu erwähnen bleibt hier jedoch, dass die stützende Komponente bei Bralettes eher gering ausfällt. Frauen mit größerer Oberweite sollten daher, wie bereits eingangs erwähnt, eher zu BHs mit Verstärkungen, wie beispielsweise Bügeln, greifen
Tipp 6: Qualität statt Quantität
Ein weiterer wichtiger Tipp ist es, auf Qualität zu achten. Qualität statt Quantität ist in Sachen Wäsche angesagt. Wer lieber Geld für mehrere günstige Unterwäsche-Sets ausgibt, statt in weniger jedoch hochwertigere Teile zu investieren, macht sich auf Dauer keine Freude damit. Es gilt Qualität hat ihren Preis. Günstigere Wäschestücke leiern oftmals viel schneller aus, als ihre hochwertigere Alternative. Somit muss Frau öfter Geld in die Hand nehmen um neue Unterwäsche zu kaufen. Auf lange Sicht spart sie damit nichts. Die teure Wäsche sieht zudem nach mehrmaligem Tragen auch noch aus wie neu. Vorraussetzung ist jedoch, dass sie auch immer gut gepflegt wird.
Tipp 7: Richtig Waschen ist das A und O
Unterwäsche gehört zu den meistgewaschenen Kleidungsstücken in eurem Kleiderschrank. Es empfiehlt sich die Slips nach jedem Tragen zu waschen. BHs solltet ihr im Durchschnitt nach ca. vier Mal Tragen waschen. Am besten geschieht dies in der Maschine im Schongang mit einem speziellen Handwäscheprogramm oder auch Dessous/-Wäsche-Programm bei maximal 40 Grad. 60 Grad ist nicht zwangsläufig notwendig. Besonders feine Stoffe wie Seide und edle Spitze sollten sogar mit der Hand gewaschen werden, wenn die Maschine kein spezielles Handwäscheprogramm enthält.
Zum Schutz der Wäsche eignet sich ein Wäschesäckchen oder eine Wäschekugel. Bedruckte und verzierte Unterwäsche sollte auf links gedreht gewaschen werden. Achtet auch darauf, dass der Verschluss des BHs immer geschlossen ist. So vermeidet ihr, dass sich die Häkchen des BH-Verschlusses in anderer Kleidung verhaken und sie vielleicht sogar kaputt machen.
Auf die Verwendung von Weichspüler sollte verzichtet werden. Bleichen und Bügeln gehört ebenfalls auf die No-Go-Liste. Ein Hygienewaschmittel hilft auch bei niedrigeren Wassertemperaturen Keim unschädlich zu machen. Generell sollte auf das Trocknen im Trockner verzichtet werden. Durch starke Hitze werden die feinen und empfindlichen Materialen stark beansprucht. Dies kann dazu führen, dass sie sich verformen oder sogar beschädigt werden. Bügel von BHs können durch die Trocknerhitze beschädigt werden und sich verformen. Ebenfalls wichtig zu wissen ist, dass BHs auch nicht zu lange getragen werden sollten. Das elastische Material der Wäsche kann relativ schnell an Festigkeit und somit Halt verlieren.
Neue Wäsche muss her? Kein Problem für uns!
Bequem UND schön? Für uns ein Leichtes! Wenn wir diese Tipps beim Kauf beachten, dürfen die Baumwollschlüpfer in Zukunft zuhause bleiben. Oder was meint ihr? Denn wer sich drunter rundum wohl fühlt, strahlt das auch nach außen aus. Garantiert!
