Zwei Messen eine Eintrittskarte
Vom 08. Bis 10. Mai öffnete die dm-Arena in Karlsruhe zum 7. Mal ihre Türen für über 14.000 Kunst- und Design-Interessierte. Über 300 Austeller aus insgesamt 17 Nationen präsentierten ihre Arbeiten aus den Bereichen Interior Design, Möbel, Schmuck, Mode, Accessoires und Skulpturen. Zeitgleich fand die Messe LOFT – Das Design Kaufhaus mit 55 Ausstellern in der Aktionshalle statt.
Die LOFT
Als eingefleischte Eunique-Besucherin war ich natürlich auch wieder dabei und freute mich gleichzeitig auf das Design-Kaufhaus, welches in diesem Jahr Premiere feierte. Obwohl ich doch sehr überrascht war, die neue Messe im relativ kleinen Eingangsbereich vorzufinden, entdeckte ich begeistert das neue, innovative, aber auch kommerziellere Design der LOFT-Austeller. Von, unter anderem, No Gallery, einem Hersteller für trendige 3D-Schriften, über 21 Quadratmeter, einem Zusammenschluss von Karlsruher Designern zu Carlsrue, einem Modelabel aus der Eunique-Heimat, konnten sich Design- und Modebegeisterte über viele schöne, aber auch einfach frische Produkte freuen. No Gallery musste einem wahren Ansturm an Frauen standhalten, die sich Ketten mit unterschiedlichen Buchstaben und Symbolen zusammenstellen wollten. 21 Quadratmeter bot mit Schaukelstuhl, Lampe, zusammensteckbarem Regal, Kissen und vielem mehr, ein trendstarkes, frisches und klares Design für daheim. Die Mode von Carlsrue identifiziert sich, wie der Name schon vermuten lässt, stark mit der Heimat des Designers und legt besonderen Wert auf das Thema Nachhaltigkeit.
Messeblick von oben…
Die Eunique
Im krassen, und für mich erst in diesem Jahr so richtig bemerkten, Gegensatz dazu, stand dann die Hauptmesse Eunique. Ein erster Schritt in die Messehalle und fast sofort stellte sich das Gefühl eines Déjà-vu-Erlebnisses ein. Die in Schmuck umgewandelten Kronkorken fand ich vor drei Jahren schon ganz nett, die Filzkunst schon damals überholt und den silbernen Kugelring mit roter Perle empfinde ich noch heute als überteuert. Natürlich gab es auch ein paar neue Dinge. Vor allem die Werke aus dem diesjährigen Partnerland Portugal vereinten auf moderne Weise Identität, Authentizität und Nachhaltigkeit. Portugiesische Künstler aus den Bereichen Keramik, Holz, Glas, Textil- und Schmuckgestaltung zeigten, basierend auf altem Handwerk, viele Facetten ihrer Heimat.
Leider schafften sie es nicht, mein Gefühl, des bereits Bekannten und Gesehenen zu überlagern. Die Vorstellung auf dem Catwalk verstärkte meine Skepsis leider noch zusätzlich. Basic-Styles, die man wirklich schon überall gesehen hat und Schmuck, der auf die Intromelodie von Pipi Langstrumpf vorgestellt wurde, jedoch keinerlei Bezug aufwies, konnten mich nur über die Einfallslosigkeit der Austeller staunen lassen. Das soll neu, innovativ und anregend sein? Ich empfand es eher als alt, trutschelig und unpassend.
Happy End
Eher enttäuscht als erfüllt habe ich nach der Runde durch die Eunique-Messehalle meinen Rückzug durch die Aktionshalle und damit durch die LOFT angetreten. Am Stand von Cheesy Wooden Accessoires besserte sich meine Laune dann zusehends, da ich eine Sonnenbrille mit Holzbügeln für mich entdeckt habe und später bei NO Gallery und anderen Austellern kurz vor dem Gehen noch ein bisschen stöbern durfte.